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Informationssicherheit unterwegs: Impressionen einer Geschäftsreise Cisalpino Lugano - Zug: Unmittelbar nach Abfahrt in Lugano holen die beiden Reisenden im Abteil auf der anderen Seite des Ganges einige Geschäftsunterlagen und ihre Laptops heraus. Sofort beginnt eine eher lautstarke Unterhaltung über Geschäftsinhalte. Ein paar Minuten später stösst noch ein Geschäftspartner zu ihnen, der zufällig im gleichen Zug sitzt. Die Unterhaltung wird noch einmal lebhafter. Nach ca. 15 Minuten begibt man sich gemeinsam in den Speisewagen. Die Geschäftsunterlagen und die Laptops bleiben zurück, offen auf dem Tisch und ohne Bildschirmschoner. Die geöffneten Taschen werden auch nicht mitgenommen. Kurz vor Arth-Goldau kehren die beiden Abteilnachbarn zurück. Per Mobiltelefon werden einige Details der geplanten Besprechungen in Zürich lautstark vorabgeklärt. Dann erreichen wir Zug und ich steige aus. S-Bahn Zug - Rotkreuz: Mein Sitznachbar diskutiert am Telefon die Strategie und die Bestände der Lagerhaltung seines Unternehmens und weist den Gesprächspartner explizit auf die absolute Vertraulichkeit der Information hin. Ich kann dem Gespräch mühelos folgen. S-Bahn Rotkreuz - Zug: Auf der Rückfahrt werde ich Zeuge, wie ein Mitreisender im Abteil vor mir einen seiner Mitarbeiter am Mobiltelefon rüde abkanzelt. Am Ende des Gesprächs gibt es kumpelhaftes Happy End. SBB Zug - Zürich-Flughafen: Jetzt erfahre ich, wie der Reisende im Abteil hinter mir für ein grosses Datawarehouse Projekt seine Bieterstrategie entwickelt und Details der Konkurrenzsituation bespricht. Der Reisende im Abteil über den Gang schräg vor mir bereitet auf seinem Laptop eine Kostenkalkulation vor. Dank der gewählten grossen Schrift kann ich alles gut erkennen. Zürich-Flughafen, im Shoppingbereich: Ich beobachte, wie ein Reisender sein neues Mobiltelefon auspackt, aus dem alten die SIM-Karte entfernt und in das neue einbaut. Danach wirft er das alte Telefon in einen Abfallkübel. Zürich-Flughafen, Raucherlounge: Mein Banknachbar hat neben sich einen zugeklappten Laptop stehen. Kurze Zeit später steht er auf und will die die Lounge verlassen. Ich mache ihn auf seinen Laptop aufmerksam, er bedeutet mir aber, dass sei nicht seiner und verlässt den Raum. Einige Minuten später eilt ein Mann herein, greift sich den Laptop und verschwindet. Ob das tatsächlich der Besitzer des Laptops ist, weiss ich nicht. Vielleicht hat er den Vorfall auch nur durch die grosszügig bemessenen Glasscheiben der Raucherlounge beobachtet. Auch während des weiteren Verlaufs der Reise wurde ich reichhaltig mit Information versorgt. War das nun ein ganz aussergewöhnliche Aneinanderreihung von Zufällen, waren meine Beobachtungen die Ausnahme an und für sich? Leider nein. So kommen z.B. auf europäischen Flughäfen gemäss einer Studie (Juni 2008) des Ponemon Instituts im Auftrag von Dell wöchentlich über 3,300 Laptops abhanden. Diese Verlustrate bezieht jedoch lediglich die acht größten Airports des Kontinents ein. Und auch sonst ist man im allgemeinen im Umgang mit mobilen Endgeräten grosszügig. Im November 2006 hat Pointsec weltweit rund 2,000 Taxifahrer befragt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Jeden Tag verlieren Fahrgäste tausende von PDAs, Handys, Laptops und USB-Sticks. Die darauf enthaltenen Daten sind in der Regel schlecht geschützt. Berge mobiler Endgeräte werden täglich von Fahrgästen im Alltagsstress in Taxis vergessen. Allein in den sechs Monaten vor November 2006 haben Fahrgäste in Londoner Taxis etwa 55,000 Mobiltelefone, 5,000 Handhelds, 3,000 Laptops und 900 USB-Sticks liegen lassen. Wie kann es zu einem derartigen Verhalten kommen? Häufig wird der Schutz von geschäftskritischer Information durch den einzelnen Mitarbeiter noch nicht einmal als wichtiges Thema wahrgenommen. Doch selbst wenn das der Fall sein sollte, ist es noch ein mehrstufiger Prozess, bis sicherheitsverantwortliches Verhalten unternehmensweit zu einer positiv besetzten inneren Haltung wird, die das Verhalten aller Mitarbeiter dauerhaft prägt. Denn frei nach dem bedeutenden Verhaltensforscher Konrad Lorenz heisst gehört nicht immer richtig verstanden, verstanden nicht immer einverstanden, einverstanden nicht immer angewendet und angewendet nicht immer auf Dauer beibehalten. Damit ist auch klar, dass es nicht ausreicht, eine Richtlinie zu erlassen oder einen disziplinarischen Prozess einzurichten. Wie sollen die Mitarbeiter denn wissen, wie sie sich korrekt zu verhalten haben, wenn sie das Thema noch nicht einmal bewusst wahrgenommen haben? Ebenso wenig ist eine einmalige Informationsveranstaltung ausreichend. Möchte man nachhaltige Wirkung erzielen, muss ein Sensibilisierungs-, Ausbildungs- und Schulungspaket geschnürt werden, das auf die Unternehmenskultur zugeschnitten ist. Und auf welcher Entwicklungsstufe befinden sich Ihre Mitarbeiter? Dr. habil. Karsten M. Decker |
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Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an Dr. habil. Karsten M. Decker. Für Fragen steht Ihnen Karsten Decker auch unter der Telefon-Nr. +41 (41) 790-9080 zur Verfügung. |
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Herausgeber: Decker Consulting GmbH, Birkenstrasse 49, CH-6343
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